Hut abnehmen oder aufbehalten?
Gedicht von© Renate Vera Wagner
Hutologie
Man trägt endlich wieder ‚Hut‘,
das tut jedem von uns gut –
für’s „Image“, für die Ehr‘ –
und, so’n Hütchen macht was her.
Steht man in der Sonnenglut,
schützt und ziert der Sonnenhut.
Selbst Napoleon Bonaparte
trug die Hüte auf aparte
Art und Weise – einfach quer –
und war Vorbild für sein Heer.
Auch in Ascot beim Galopp
ist man nur mit Hüten „top“.
Joopi Heesters, gar nicht minder,
sah man häufig mit Zylinder.
Zaren, Kaiser, Mandarinen,
sind nie ohne Hut erschienen,
denn ein Kopf ist erst ein Kopf
mit passablem „Übertopf“.
Darum rate ich dir gut:
Kauf dir ganz schnell einen Hut –
schieb’s nicht auf die lange Bank,
liegt er nachher auch im Schrank.
Selbst dem Finger tut es gut,
trägt er einen Fingerhut.
Hüte tragen ist voll „in“ –
Schleifen, Bänder und Klimbim,
Rosen, Federn, gold’ne Ecken,
sogar ‚Sorgen‘ kann man sich dran stecken.
Hüte dich – und wähle gut –
sei bedacht - sei auf der Hut . . .
Hörst du dann: „Du meine Güte!“,
waren es die falschen Hüte.
Allenfalls – wie Schmalz und Lachs –
ist’s ne Frage des Geschmacks.
© Renate Vera Wagner